Arbeitszeitkonto - das sollten Sie hierzu wissen
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Arbeitszeitkonto - das sollten Sie dazu wissen

Definition

Das Arbeitszeitkonto beinhaltet die Auflistung der geleisteten Arbeitsstunden eines Arbeitnehmers. Die Aufzeichnung kann manuell über Aufschreibungen des Arbeitnehmers erfolgen oder über die digitale Erfassung mittels einer Zeiterfassungssoftware. Zusätzlich zu den Arbeitszeiten werden idealerweise auch Abwesenheiten wie Urlaub und Krankheit in diesem Konto dokumentiert.

Die Ermittlung der benötigten Daten erfolgt meist durch das Abstempeln oder Eintragen an Zeiterfassungsterminals. Für mobile Arbeiten hat sich die Erfassung der An- und Abstempelzeiten mit Desktop, Laptop Tablet oder Smartphone als effizient erwiesen. Das Arbeitszeitkonto weist dabei ein Zeitguthaben auf, wenn der Arbeitnehmer mehr gearbeitet hat (Plusstunden bzw. Überstunden), als er dem Arbeitgeber vertraglich schuldet. Es verfügt hingegen über ein Defizit (Minusstunden), wenn er weniger gearbeitet hat, als er dem Arbeitgeber schuldet.

Betriebsvereinbarung regeln dabei die Höchstgrenzen sowohl im Minus als auch im Plus so dass das Arbeitszeitguthaben oder die Zeitschulden bestimmte Grenzen nicht überschreiten dürfen.

  • Überstundenkonto
    Kurzzeitkonto, welche Mehr und Minderarbeitszeit saldiert
  • Jahresarbeitszeitkonto
    Mehr und Minderzeiten müssen am Jahresende den Saldo Null ausweisen
  • Langzeitkonto
    Diese Konten sind dazu geeignet um Mitarbeiter die Umsetzung langfristiger Pläne (z. Bsp. Sabbatical, verlängert Elternzeit, vorzeitiger Eintritt in den Ruhestand) zu ermöglichen diese Konten keinen expliziten Zeitraum für den Ausgleich vorsehen.

Führung eines Arbeitszeitkontos

Arbeitszeitkonten müssen zum einen nach Gesetz auf Basis eines Urteils des EuGHs geführt werden um Überstunden ermitteln zu können. Weiterhin kann es auch im Interesse des Arbeitgebers sein Arbeitskonten zu führen. In vielen Fällen wird das Entgelt eines Mitarbeiters auf Basis der in einer Periode (üblicherweise Monat) erbrachten Stunden ermittelt. Dazu ist es erforderlich diese Zeiten zu dokumentieren. Die Dokumentation kann durch schriftliche Aufzeichnungen des Arbeitnehmers erfolgen oder durch eine Zeiterfassungssoftware. Diese kann in Echtzeit ausgewertet werden und erleichtert die Auswertung der Daten für die monatlichen Abrechnungen. Sollte der Mitarbeiter das Gleitzeit-Arbeitszeitmodell haben, hat sowohl der Arbeitgeber als auch der Arbeitnehmer jederzeit einen Überblick über den aktuellen Gleitzeitstand.

Arbeitszeitkonto bei Kündigung

Wird das Arbeitsverhältnis gekündigt unabhängig ob vom Arbeitgeber oder -nehmer müssen die zum Ende der Kündigung bestehenden Salden ausgeglichen werden indem eine Auszahlung der Zeiten erfolgt oder in Freizeit ein Ausgleich vorgenommen wird. Minusstunden müssen dann vom Arbeitnehmer finanziell an den Arbeitgeber erstattet werden.

Arbeitszeitkonten müssen auch über den Zeitpunkt der Beendigung des Arbeitsverhältnisses aufbewahrt werden.

Inhalt eines Arbeitszeitkontos

Ein Arbeitszeitkonto enthält sämtliche Arbeitsstunden sowie idealerweise auch die Abwesenheiten wie Urlaub und Krankheit. Grundlage der Führung eines Arbeitszeitkontos sind gesetzliche, tarifliche und betriebliche Regelungen. Dort ist zum Beispiel hinterlegt, wie viele positive und negative Gleitzeitstunden ein Gleitzeitkonto aufweisen darf. Hinterlegt ist dort auch in welchen täglichen Zeiträumen der Mitarbeiter an- und abstempeln muss. Das Arbeitszeitkonto sollte folgende Mindestinformation bereithalten:

  • Anwesenheitszeiten des Mitarbeiters
    • Datum
    • Beginn der Arbeit
    • Ende der Arbeit
    • Abweichung Soll/Ist
  • Sollstunden des Mitarbeiters
  • Abwesenheitszeiten eines Mitarbeiters nach Typ
  • Abweichung zwischen Soll und Ist-Arbeitszeit

Vorteile eines Arbeitszeitkontos

  • Flexibilität
  • Verbesserte Handlungsfähigkeit
  • Dokumentation und Rechtsicherheit
  • Mitarbeitermotivation
  • Wahl zwischen Freizeit und bezahltem Ausgleich



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