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Betriebsprüfung

Inhaltsverzeichnis

  1. Was ist eine Betriebsprüfung?
  2. Wer führt die Betriebsprüfung durch?
  3. Wann und warum findet eine Betriebsprüfung statt?
  4. Wie läuft eine Betriebsprüfung ab?
  5. Welche Bereiche werden bei einer Betriebsprüfung geprüft?
  6. Rechte und Pflichten des Unternehmens während der Betriebsprüfung
  7. Mögliche Folgen einer Betriebsprüfung
  8. Wie kann man sich auf eine Betriebsprüfung vorbereiten?

1. Was ist eine Betriebsprüfung?

Eine Betriebsprüfung, auch bekannt als Außenprüfung, ist eine behördliche Überprüfung von Steuerpflichtigen durch das Finanzamt. 

Ziel der Betriebsprüfung ist es, die steuerliche Situation des Unternehmens zu überprüfen und festzustellen, ob die abgegebenen Steuererklärungen korrekt sind. 

Hierbei werden vor allem Steuerarten wie die Einkommensteuer, Körperschaftsteuer, Umsatzsteuer und Lohnsteuer kontrolliert. 

Die Betriebsprüfung dient der Sicherstellung der ordnungsgemäßen Erfüllung steuerlicher Pflichten.

2. Wer führt die Betriebsprüfung durch?

Die Betriebsprüfung wird in der Regel durch speziell ausgebildete Betriebsprüfer des Finanzamts oder der Finanzbehörde durchgeführt. 

Diese Prüfer haben das Recht, Einblick in die steuerrelevanten Unterlagen des Unternehmens zu nehmen und die Geschäftsvorgänge zu überprüfen. 

In besonderen Fällen, wie bei Unternehmen mit internationalem Bezug oder bei Verdacht auf Steuerhinterziehung, können auch Zollbehörden oder andere staatliche Stellen hinzugezogen werden.

3. Wann und warum findet eine Betriebsprüfung statt?

Betriebsprüfungen finden in der Regel in folgenden Fällen statt:

  • Regelmäßige Überprüfung: Große Unternehmen oder solche mit komplexen steuerlichen Strukturen werden routinemäßig alle drei bis fünf Jahre geprüft.
  • Anlassbezogen: Wenn das Finanzamt Unregelmäßigkeiten vermutet oder Hinweise auf falsche Steuererklärungen erhält, kann es eine außerplanmäßige Prüfung veranlassen.
  • Stichproben: Kleinere Unternehmen oder Freiberufler können stichprobenartig geprüft werden, ohne dass ein konkreter Anlass vorliegt.

Das Ziel der Betriebsprüfung ist es, die Einhaltung steuerlicher Pflichten zu überwachen und sicherzustellen, dass keine steuerlichen Fehlbeträge vorliegen.

4. Wie läuft eine Betriebsprüfung ab?

Eine Betriebsprüfung verläuft in mehreren Phasen:

1. Ankündigung: Das Finanzamt teilt dem Unternehmen schriftlich mit, dass eine Betriebsprüfung stattfinden wird. In diesem Schreiben werden der Prüfungsbeginn, der Prüfungszeitraum und die zu prüfenden Steuerarten genannt.

2. Prüfungsbeginn: Am festgelegten Termin beginnt die Prüfung vor Ort. Der Betriebsprüfer fordert relevante Unterlagen an und überprüft diese. Je nach Umfang kann die Prüfung wenige Tage oder mehrere Wochen dauern.

3. Abschlussbesprechung: Nach Abschluss der Prüfung findet eine Besprechung zwischen dem Betriebsprüfer und dem Unternehmen statt. Hierbei werden die Ergebnisse vorgestellt und eventuelle Abweichungen erläutert.

4. Prüfungsbericht: Der Betriebsprüfer erstellt einen schriftlichen Prüfungsbericht, in dem die Ergebnisse festgehalten sind. Dieser Bericht wird dem Unternehmen und dem Finanzamt zur Verfügung gestellt.

5. Welche Bereiche werden bei einer Betriebsprüfung geprüft?

In einer Betriebsprüfung können alle steuerlich relevanten Bereiche eines Unternehmens überprüft werden. Dazu gehören unter anderem:

  •  Buchführung: Überprüfung der ordnungsgemäßen Buchführung und Bilanzierung.
  •  Einnahmen-Überschuss-Rechnung: Kontrolle der Einnahmen und Ausgaben zur Ermittlung des Gewinns.
  •  Umsatzsteuer: Prüfung, ob die Umsatzsteuervoranmeldungen und die Jahreserklärung korrekt abgegeben wurden.
  •  Lohnsteuer: Überprüfung der korrekten Abführung der Lohnsteuer für Arbeitnehmer.
  •  Betriebsaufwendungen: Kontrolle von Betriebsausgaben und deren Abzugsfähigkeit.

6. Rechte und Pflichten des Unternehmens während der Betriebsprüfung

Während einer Betriebsprüfung hat das Unternehmen sowohl Rechte als auch Pflichten:

Rechte

  • Recht auf rechtliches Gehör: Stellungnahme zu den Ergebnissen der Prüfung
  • Recht auf Einhaltung der Prüffristen: Prüfung darf nicht unverhältnismäßig lange dauern
  •  Recht auf Einsicht in den Prüfungsbericht und Nutzung von Rechtsmitteln bei Unstimmigkeiten

Pflichten

  • Bereitstellung aller angeforderten Unterlagen und Daten
  • Kooperation mit dem Betriebsprüfer und Beantwortung von Fragen
  • Gewährung des Zutritts zum Unternehmen, wenn die Prüfung vor Ort stattfindet

7. Mögliche Folgen einer Betriebsprüfung

Die Ergebnisse einer Betriebsprüfung können unterschiedliche Konsequenzen für das Unternehmen haben:

  • Steuernachforderungen: Bei Feststellung von Unstimmigkeiten können Nachzahlungen anfallen.
  • Zinsen: Werden Steuern nachgefordert, sind in der Regel auch Zinsen zu zahlen.
  • Bußgelder: Bei Verstößen gegen steuerliche Pflichten können Bußgelder verhängt werden.
  • Strafrechtliche Folgen: Bei schwerwiegenden Verstößen, wie etwa Steuerhinterziehung, können strafrechtliche Konsequenzen drohen.

8. Wie kann man sich auf eine Betriebsprüfung vorbereiten?

Eine ordnungsgemäße Vorbereitung auf die Betriebsprüfung kann helfen, unnötige Probleme zu vermeiden. Dazu gehört:

  • Ordnungsgemäße Buchführung: Eine vollständige und lückenlose Buchhaltung ist essenziell. Hierbei kann eine Software zur digitalen Zeiterfassung, wie beispielsweise MomoZeit, helfen, Arbeitszeiten und andere relevante Daten korrekt zu dokumentieren.
  • Frühzeitige Bereitstellung der Unterlagen: Alle erforderlichen Unterlagen, wie Steuererklärungen, Belege und Buchungsnachweise, sollten griffbereit sein.
  • Rechtsberatung: Es kann sinnvoll sein, einen Steuerberater oder einen Anwalt hinzuzuziehen, der das Unternehmen während der Betriebsprüfung unterstützt und bei rechtlichen Fragen zur Seite steht.



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